Leuchtturmprojekt Studierenden Wohnen Campus RO

Der CampusRo liegt direkt neben der Technischen Hochschule Rosenheim, jedoch fernab von innerstädtischen Strukturen. Das Entwurfskonzept von ACMS Architekten entwickelt daher städtebaulich seine Qualitäten im Bezug auf Wohn- und Lebensraum aus sich selbst heraus.

Im zweiten Bauabschnitt wurde das Boardinghouse fertiggestellt, welches den städtebaulichen Auftakt bildet und rund 40 Apartments aufweist. Im ersten Bauabschnitt konnten 211 Studentenapartments unterschiedlicher Wohnkonzepte fertiggestellt werden, welche die soziale Integration stärken. Zusätzlich werden hierzu im Quartier vielfältige gemeinschaftliche Funktionsbausteine wie Fitnessbereiche, Lernräume und multifunktionale Räume integriert. Die Erschließung erfolgt über außenliegende Laubengänge aus Fertigbetonelementen, welche an verschiedenen Knotenpunkten grüne Begegnungsorte auf einigen Dächern ermöglichen. Ebenso befinden sich ein Café mit Dachterrasse inklusive Bergblick und ein Restaurant im Boardinghouse.

Die Gebäude sind in KfW 40 Plus Standard ausgebildet und als BIM-Projekt geplant. Sie sind an das Fernwärmenetz der Stadt Rosenheim angeschlossen. Der DGNB zertifizierte Platin-Standard erforderten eine enge Abstimmung aller Planungsbeteiligten und eine intensive Auslotung zwischen Ökologie, Ökonomie und soziokulturellen Aspekten.

Der Campus RO wurde in einer hybriden Gebäudestruktur mit tragenden, in hohem Maß vorgefertigten Holztafelbauwänden und Holz-Beton-Verbunddecken entwickelt. Die Sanitäreinheiten wurden dabei als fertige Raummodule entwickelt und eingestellt. Maßgebliche Teile der Technik und dezentralen Lüftung wurde bereits in der Vorfertigung der Wände integriert.

Da bei einer nachhaltigen Betrachtung eines Gebäudes nicht nur die Bauphase sondern der ganze Lebenszyklus betrachtet werden muss, spielt der Einsatz von Holz aufgrund seiner CO2-Speicherfähigkeit eine wesentliche Rolle für die Nachhaltigkeit des Gebäudes. Durch die hohe Vorfertigung des Holzbaus, kann die Bauzeit auf der Baustelle selbst verkürzt werden. Im Vergleich zu einer Massivbauweise konnten im freifinanzierten Teil des Gesamtprojekts rund 1.250 Tonnen CO2 eingespart werden. Dies spart über einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren 6.350 Tonnen CO2 im Vergleich zu einem Gebäude aus herkömmlicher Bauweise ein.
Ebenso spielte die Regionalität des Holzes eine Rolle, welches aus PEFC – zertifizierten, sprich garantiert mit nachhaltiger Waldwirtschaft betriebenem Forst aus bayerischen und österreichischen Wäldern stammt.

Die geeignete Altmasse des rückgebauten Bestandes wurde geprüft und zu 100% wieder eingebaut, sodass ebenso die Kreislaufwirtschaft in Bezug auf Ressourcenknappheit berücksichtigt wurde. Die nicht begehbaren Dächer sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgebildet, deren Speicher für eine Eigenstromversorgung von 70% reicht. (Daten ACMS Architekten)
Zusätzlich sind Bienensträucher und Nistkästen für Vögel angebracht.

Leistungsphase 1 – 5: ACMS Architekten

Auftraggeber:

CampusRO ProjektentwicklungsGmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal

Fertigstellung:

Jahr: 2023
BGF: 12.500 m²
Tätigkeit: Leistungsphase 6 – 8, Statik Massivbau
Awards: 1. Preis Balthasar Neumann Preis 2023
Foto: Sigurd Steinprinz / ACMS Architekten

Leistungen:
Themen: