Sanierung und Umbau eines Bauernhauses in Aschau im Chiemgau

Der Bauernhof wurde 1520 erstmals erwähnt.

Es erfolgte eine komplette Sanierung des Bauernhauses. Dazu mussten die Außenwände mit Fundamenten unterfangen werden. Des weiteren wurde im Erdgeschoss des Gebäudes eine Bodenplatte eingefügt, die zum einen die Innenwände unterfängt und zum anderen das Aufsteigen der Feuchtigkeit aus dem Erdreich verhindert. Nach dem Abriss des Dachstuhls, der komplett erneuert werden musste, wurde ein Ringanker auf den bestehenden Obergeschosswänden betoniert, der jetzt die Außenwände des Gebäudes zusammenhält. Die Fenster wurden gegen neue Holzfenster aus Lärche, die geölt eingebaut wurden, ausgetauscht.

Die extrem baufällige Holzkonstruktion des Heustadels und der gemauerte Stallbereich mit einer »Preußischen Kappendecke« konnten nicht erhalten bleiben, es wurde ein Neubau mit gleichen Außenmaßen erstellt, sodass ein zusätzlicher Wohnbereich entstand.

Die Außenfassade wurde passend traditionell saniert, einige eingefügte große Fensteröffnungen stellen den Bezug zu einem modernen Umbau im Innenbereich her. Diese neuen raumhohen Fensteröffnungen erhielten alle Schiebe - oder Klappläden, die mit vertikalen Holzlamellen versehen die Struktur der Schalung der Scheune nachempfinden und die den Eingriff in die alten Wände verträglich erscheinen lassen. Es entstand so eine stimmige Symbiose von Tradition und klassischer Moderne. Die Steinmauern aus dem 16. Jahrhundert bleiben in manchen Räumen unverputzt und würdigen zusammen mit den restaurierten Einbauschränken die Vergangenheit des Hauses. Die vom Rauch geschwärzten Decken im Erdgeschoss blieben unberührt, eine neue statisch funktionierende Decke mit allen Anforderungen an den Schallschutz wurde über die bestehende Decke eingefügt.

Bewusst moderne Akzente im Innenraum werden durch den Einbau der Stahltreppe, die in das Obergeschoss führt, dem schwarzen modernen Stahlofen, und den neuen Bad-Einrichtungsmöbeln gesetzt. Auch die neuen Oberlichtfenster über der Treppe und das nun dachhaltige Obergeschoss ergeben eine Belichtungssituation, die den heutigen Wohnstandards entspricht.

Das sanierte Bauernhaus mit Bergblick, das im 17. Jh. als Nagelschmiede diente, wird so zu einem echten Schmuckstück.

Entwurf: Nina Meier / Statik: Sepp Kirner

Weiteres Projekt in Bucha:
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Auftraggeber:

privat

Fertigstellung:

April 2016
NF: 429 m

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